Warum ist es gesünder, dreimal am Tag zu essen?

Essen kann man immer – den ganzen Tag und die ganze Nacht. Wir leben in einer Überflussgesellschaft und es ist wirklich einfach, an Nahrung zu gelangen.
Das fängt bereits im Säuglingsalter an: Stillen nach Bedarf des Kindes, und es geht dann immer so weiter. Im Buggy haben die Kinder meistens etwas Essbares in der Hand – Brötchen, Eis, Lutscher, Banane, … Der Körper wird permanent mit Essen vollgestopft – Ergebnis: Fettleibigkeit.

Unser Organismus folgt seit Jahrtausenden den gleichen Prinzipien: Iss so viel wie möglich, bewege Dich so wenig wie nötig und lege Depots für Notzeiten an.

Das Problem ist, wir haben keine Notzeiten mehr, aber unser Körper legt trotzdem Depots an. Wenn wir nicht dick werden wollen, ist es günstig, das zu berücksichtigen und nur 3x am Tag zu essen. Morgens, mittags und abends. Die meisten würden jetzt sagen „das mache ich doch“ – aber sie vergessen alles das, was sie zwischendurch zu sich nehmen. Ein Milchkaffee ist beispielsweise eine ganze Mahlzeit, und auch Kekse, Bonbons oder gesüßte Getränke sind Nahrung. Nach 20 Uhr braucht der Körper auch keine Nahrung mehr (wie Chips, Süßigkeiten oder Alkohol) und er ist in der Lage, bis zum nächsten Morgen zu überleben.

Die meisten bewegen sich kaum, essen aber, als seien sie Holzfäller oder Schwerstarbeiter. Sie nehmen so viel Nahrung zu sich, dass sie davon locker zwei Marathons nacheinander laufen könnten. Wer sich nicht so viel körperlich bewegt, verbraucht nur wenig der aufgenommenen Nahrung (Energie) und alles andere landet auf den Hüften.

Wer dauernd Nahrung zu sich nimmt, legt Fettdepots an und die Bauchspeicheldrüse ist im permanenten Einsatz – was unweigerlich zu Übergewicht und irgendwann zu Diabetes führt.

Die jüngste Altersdiabetikerin (Diabetes mellitus Typ 2) ist gerade mal dreieinhalb Jahre alt und wiegt 35 Kilo. Sie wurde nur mit Süßgetränken, Süßigkeiten und zuckerhaltiger Nahrung ernährt, über den ganzen Tag und auch nachts. 24 Stunden täglicher Dauereinsatz für die Bauchspeicheldrüse. Nach dreieinhalb Jahren war Ende – völlige Erschöpfung der Bauchspeicheldrüse.

Wir haben die gleichen Gene und die gleiche Biologie wie vor 2 Millionen Jahren. Dein Körper braucht nur so viel Nahrung wie er am Tag in Energie umsetzt, und er muss nicht ununterbrochen Nahrung zu sich nehmen – ganz im Gegenteil. Erlaube Dir eine Nahrungspause von 4-6 Stunden zwischen den Mahlzeiten. Die Pause schafft der Körper locker – er ist sogar in der Lage, 40 Tage aus den vorhandenen Körperfett-Vorräten zu überleben – und so mancher länger.

Viele Krankheiten lassen sich auf die Diskrepanz zwischen dem modernen Leben und unserer ererbten Biologie zurückführen.

Verena Schemmann
Diätassistentin & Coach