Alles Wurst oder was? Es geht um die Wurst.

Die Hiobsbotschaft kam vor kurzer Zeit, überall in der Presse war es zu lesen : Verarbeitetes Fleisch soll Krebserregend sein.Was ist davon zu halten? Müssen Sie nun Angst haben eine Bratwurst zu essen oder Salami auf ihr Brot zu geben?

Salami, Schinken,  und anderes verarbeitetes Fleisch stuft die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) als krebserregend ein. Regelmäßiger Konsum soll mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs einhergehen. Zudem wird rotes Fleisch ( Rind, Lamm ,Schwein) als „wahrscheinlich krebserregend“ eingeschätzt.

Neu ist diese Information nicht, vermutet schon lange (2002 & 2009 auch damals wurde dazu geraten den Fleisch/Wurstkosum zu überdenken)jetzt mit den Studien untermauert.Ob man erkrankt, hängt aber wesentlich davon ab, wie viel Wurst und Fleisch wir essen. Und auch davon, was wir sonst noch essen. Also, es meist nicht ein Faktor allein.

Alles eine Frage der Menge?

Sicherlich , Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) lauten : 300 bis 600 g Fleisch pro Woche , da schließen sich im übrigen auch ausländische Fachgesellschaften an.Fakt ist, wir essen in Deutschland mehr als das doppelte der empfohlenden Fleischmenge.Klar ist allerdings, dass Fleisch essen nicht automatisch Darmkrebs verursacht. Klar ist auch, dass wir mit weniger Fleisch, also den aktuellen Empfehlungen der DGE schon unseren Eiweiß-, Vitamin- und Mineralstoffbedarf decken können . Das sind drei Portionen in der Woche, wobei eine Portion ungefähr der Handfläche entspricht. Heißt: jeden Tag Fleisch auf dem Teller zu haben ist zuviel!  Verarbeitete Produkte wie Salami, Fleischwurst etc. liefern dem Körper viel Energie, weil sie relativ viel Fett enthalten. Das kann bei Viel-Wurst-Essern oft einfach ein "zu viel" an Kalorien-Aufnahme bedeuten, also: man nimmt zu. Mit allen nachfolgenden Schwierigkeiten für Herz-Kreislauf, Gelenke, Blutwerte etc.  

Wir sollte grundsätzlich unsere gesamte Ernährungsweise überdenken. Nicht nur unter gesundheitlichen, auch unter ökologischen und ethischen Gesichtspunkten, bestätigt sich immer wieder das Motto „gut statt viel“. Und  auf kenntnisreiche Zubereitung und Zeit zum Essen sollte viel mehr Wert gelegt werden. 

Verena Schemmann
Diätassistentin & Coach