Vegan – und nun? Was tun? - Nur ein Trend?

Veganer essen ausschließlich pflanzliche Lebensmittel, sie lehnen alle tierischen Produkte wie Fleisch, Fisch, Milch, Eier und daraus hergestellte Produkte und Zusatzstoffe ab , auch Honig. Zudem verwenden viele Veganer keine von Tieren stammenden Gebrauchsgegenstände oder Materialien, wie Wolle, Fell und Leder. Es ist nicht genau bekannt, wie viele Menschen sich in Deutschland vegan ernähren. Die Angaben schwanken zwischen 0,1 % und rund 1 %. Tendenz im Moment steigend.

Wo liegt das Problem? 

Insbesondere für Vitamin B12 ist das Risiko eines Nährstoffmangels bei veganer Ernährungsweise erhöht. In einer für den Menschen verfügbaren Form kommt es fast nur in tierischen Lebensmitteln vor. 

Außerdem gehören Eiweiß ( Protein) bzw. unentbehrliche Aminosäuren und langkettige n-3 Fettsäuren sowie weitere Vitamine (Riboflavin, Vitamin D) und Mineralstoffe (Calcium, Eisen, Jod, Zink, Selen) zu den potenziell kritischen Nährstoffen. Und das ist für den“ Laien „ sehr kompliziert und komplex, da ein Mangel an den o.g.Stoffen auf die Dauer Symtome nach sich zieht (Anämie, Sehstörungen,Haarausfall.... um nur einige zu nennen).

Lebensmittel, die bei veganer Ernährung konsumiert werden, sind nicht zwingend gesundheitsfördernd. Handelt es sich um Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst, Nüsse, Samen, gute Pflanzenöle und Vollkornprodukte, können die Vorteile einer veganen Ernährung zum Tragen kommen: geringere Energiedichte von Gemüse und Obst,dadurch niedrigeres Körpergewicht, geringeres Risiko für Krankheiten wie Diabetes mellitus Typ 2 und Herz-Kreislauf-Krankheiten.

Der Handel bietet aber auch ein reiches Sortiment veganer Fertig- und Ersatzprodukte bis hin zu Wurst- und Käseimitaten an. Diese sind zum Teil hoch verarbeitete, mit vielen Zusatzstoffen und zugesetztem Zucker, Fett und Salz versehene Produkte. Ihr ernährungsphysiologischer Wert ist zum Teil ungünstig.

Ist jetzt die Vegane Ernährtung schlecht?

Nein,sie ist bezogen auf die Zufuhr mancher Nährstoffe günstiger als Ernährungsformen mit tierischen Produkten: Kein Cholesterol, weniger gesättigte Fettsäuren, mehr Ballaststoffe, Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe. Auch die höhere Zufuhr von bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen wie Vitamin C, Vitamin E, VitaminB1, Folat, Magnesium und Kalium ist günstig.Und wenn man auf fertige Vegane Produkte weitesgehend verzichten möchte etwas zeitaufwändiger. 

Was also tun, wenn ich mich Vegan ernähren möchte?

  • dauerhaft ein Vitamin-B12-Präparat einnehmen sowie die Versorgung mit Vitamin B12 regelmäßig ärztlich überprüfen lassen; 
  • sehr gezielt nährstoffdichte Lebensmittel und angereicherte Lebensmittel auswählen, um die Nährstoffversorgung, insbesondere die Versorgung mit den oben genannten kritischen Nährstoffen sicherzustellen; 
  • gegebenenfalls die Versorgung mit weiteren kritischen Nährstoffen regelmäßig ärztlich überprüfen lassen und generell bei einem festgestellten oder möglichen Nährstoffmangel sowohl die Ernährung umstellen als auch über Nährstoffpräparate oder angereicherte Lebensmittel die kritischen Nährstoffe solange zuführen, bis der Nährstoffmangel behoben ist; 
  • sich von einer qualifizierten Ernährungsfachkraft informieren und beraten lassen. Für Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kinder und Jugendliche wird eine vegane Ernährung von der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung)nicht empfohlen.